Nachdem ich mich mit den unterschiedlichen Angaben zur Todesstunde Jesu befasst habe, geht es jetzt um die Frage der Datierung: An welchem Tag wurde Jesus nach Angabe der Evangelisten gekreuzigt? Der nun folgende Artikel setzt die Kenntnis der entsprechenden biblischen Zeit-Angaben voraus, die ich in diesem Beitrag erklärt habe.
Kategorie: Auslegung
Zur Datierung des Todesdatums Jesu I
Ich arbeite mich bei diesem Thema vom leichteren zum schwereren vor
und beginne deshalb mit der Frage: Zu welcher Uhrzeit wurde Jesus
gekreuzigt? Die Evangelien bieten dazu drei unterschiedliche
Antworten.
N.T. Wright on Paul
And history is what this book is basically about. (S. 1414)
Ich beginne diese Rezension nicht ohne Stolz: Ich habe tatsächlich die beiden Bände von „Paul and the faithfulness of God“ (2013) mit insgesamt über 1500 Seiten Text und hunderten Fußnoten von vorne bis hinten gelesen – wer kann das da draußen noch von sich sagen? Wright indes fand mit diesem Umfang nicht das Auslangen. Aus dem geplanten Vorwort zu seinem Opus Magnum entwickelte sich ein weiterer Band: „Paul and his recent Interpreters“ (2015), das sich mit 260 Seiten begnügt, aber hier ebenfalls mit einbezogen werden muss, um einen Eindruck zu gewinnen. (Und Wright hat in Wahrheit noch viel mehr über Paulus geschrieben, aber ich beschränke mich auf diese beiden Werke.)
Vertilgen oder bewahren – was macht der gute Hirte mit den fetten Schafen? (Ez 34,16)
Der Revision der Einheitsübersetzung ist im Umgang mit Ez 34,16 ein
besonderes Kunststück gelungen. Während die alte Einheitsübersetzung den Vers mit
Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist. (Ez 34,16; EÜ 1980)
wiedergab, übersetzte die Revision 2016
Das Verlorene werde ich suchen, das Vertriebene werde ich zurückbringen, das Verletzte werde ich verbinden, das Kranke werde ich kräftigen. Doch das Fette und Starke werde ich vertilgen. Ich werde sie weiden wie es recht ist. (Ez 34,16; REÜ 2016)
was schon einen ziemlichen Unterschied macht. Scheinbar erschrocken über diesen drastischen Wechsel, machte das aktuelle Lektionar, das eigentlich der revidierten Fassung folgen sollte, einen Salto rückwärts, so dass deutschsprachige Katholiken am letzten Christkönigstag zu hören bekamen:
Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen,
die vertriebenen zurückbringen,
die verletzten verbinden,
die schwachen kräftigen,
die fetten und starken behüten.
Ich will ihr Hirt sein
und für sie sorgen, wie es recht ist.
(Ez 34,16; aktuelles Lektionar)
Ich versuche, etwas Licht in dieses wirre Hin- und her zu bringen.
„Vertilgen oder bewahren – was macht der gute Hirte mit den fetten Schafen? (Ez 34,16)“ weiterlesen
Die Hörner des Moses – revisited
Auf zahlreichen Darstellungen trägt Moses eindeutig Hörner, so wie bei der wohl bekanntesten des Michelangelo Buonarotti von vom Beginn des 16. Jahrhunderts in San Pietro in Vincoli in Rom. Warum ist das so? Und was hat das Ganze mit biblischer Auslegung zu tun?
„Die Hörner des Moses – revisited“ weiterlesen
Jesus und die Klimakleber
In einem Interview im Juni 2023 hat sich der „Klimapater“ und Jesuit Jörg Alt auf Jesus berufen und gemeint: „Jesus hat nicht nur eine individuelle
Caritas gepredigt hat, sondern sich auch mit dem Mächtigen seiner Zeit
angelegt. Das ist ein Vorbild, dass es heute zu befolgen gibt. Er hat
damals Gesetze gebrochen, als er Kranke an Sabbat geheilt hat. Jesus hat
Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Institution einen Spiegel
vorgehalten. Also ja, deswegen glaube ich schon, dass Jesus sich heute
auf die Straße kleben würde.“ (Quelle: www.ordensgemeinschaften.at)
Ich möchte hier begründen, warum ich dieses Argument für falsch
halte.
Verstehst Du auch, was Du liest?
Die entscheidende Frage im Zusammenhang mit der Auslegung der Bibel stellt im Neuen Testament ein Afrikaner in Apg 8,26-31:
Aufsatz zum aktuellen Stand der Pentateuch-Forschung
Konrad Schmid, Alttestamentler an der Universität Zürich, hat auf academia.edu einen Aufsatz veröffentlicht, der den aktuellen Stand zur Pentateuchforschung gut zusammenfasst. Dank einer Creative Commons Lizenz 4.0, unter der der Aufsatz veröffentlicht wurde, kann ich ihn hier auch zum Download anbieten: Die Torah als multiautorielle Diskussion.
Was bedeutet das Gleichnis vom Senfkorn?
Ein kleines, aber feines Gleichnis Jesu, dessen Bedeutung herauszufinden aber gar nicht so einfach ist, wie ein Blick auf die anhaltende Diskussion darüber zeigt, ist das Gleichnis vom Senfkorn, das winzig klein ausgesät wird und in dessen Schatten sich am Ende die Vögel des Himmels niederlassen.
Anmerkungen zum zwölfjährigen Jesus im Tempel
Hier einige wenige Anmerkungen zum Kontext und der Wirkungsgeschichte dieser Erzählung aus dem lukanischen Sondergut: