Während sich die Datierung der kanonischen Evangelien seit Jahrzehnten im Kreis dreht, sieht es bei den Briefen des Apostels deutlich besser aus. Und das hängt mit einer Inschrift in Delphi zusammen, die Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde.
Kategorie: Allgemein
N.T. Wright on Paul
And history is what this book is basically about. (S. 1414)
Ich beginne diese Rezension nicht ohne Stolz: Ich habe tatsächlich die beiden Bände von „Paul and the faithfulness of God“ (2013) mit insgesamt über 1500 Seiten Text und hunderten Fußnoten von vorne bis hinten gelesen – wer kann das da draußen noch von sich sagen? Wright indes fand mit diesem Umfang nicht das Auslangen. Aus dem geplanten Vorwort zu seinem Opus Magnum entwickelte sich ein weiterer Band: „Paul and his recent Interpreters“ (2015), das sich mit 260 Seiten begnügt, aber hier ebenfalls mit einbezogen werden muss, um einen Eindruck zu gewinnen. (Und Wright hat in Wahrheit noch viel mehr über Paulus geschrieben, aber ich beschränke mich auf diese beiden Werke.)
Jesus und die Klimakleber
In einem Interview im Juni 2023 hat sich der „Klimapater“ und Jesuit Jörg Alt auf Jesus berufen und gemeint: „Jesus hat nicht nur eine individuelle
Caritas gepredigt hat, sondern sich auch mit dem Mächtigen seiner Zeit
angelegt. Das ist ein Vorbild, dass es heute zu befolgen gibt. Er hat
damals Gesetze gebrochen, als er Kranke an Sabbat geheilt hat. Jesus hat
Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Institution einen Spiegel
vorgehalten. Also ja, deswegen glaube ich schon, dass Jesus sich heute
auf die Straße kleben würde.“ (Quelle: www.ordensgemeinschaften.at)
Ich möchte hier begründen, warum ich dieses Argument für falsch
halte.
Augustinus zum Thema Sklaverei
Im sog. Bundesbuch gebietet die Tora, dass ein hebräischer Sklave nach sechs Jahren freizulassen ist. In seiner Auslegung des Hexateuchs (der ersten sechs Bücher der Bibel) kommt Augustinus auf diese Bestimmung zu sprechen – und bestreitet vehement deren Anwendbarkeit. „Augustinus zum Thema Sklaverei“ weiterlesen
Zur Heilung der Schwiegermutter des Petrus (Mk 1,29-31)
Die erste Heilung Jesu, von der das Markus-Evangelium (1,29-31) berichtet, gilt der Schwiegermutter des Petrus. Auf den ersten Blick scheint die kurze Perikope vor allem patriarchale Klischees zu bedienen. „Zur Heilung der Schwiegermutter des Petrus (Mk 1,29-31)“ weiterlesen
War Markus der Dolmetscher des Petrus?
1 Der Bericht des Papias
Auch wenn Papias von Hierapolis kein besonders vertrauenerweckender Zeuge ist, muss ich ihn an dieser Stelle zu Wort kommen lassen. Die folgende Aussage dürfte er um 120 n. Chr. getätigt haben 1, Eusebius hat sie in seiner Kirchengeschichte überliefert.
„War Markus der Dolmetscher des Petrus?“ weiterlesen
In eigener Sache: Auslegung im Radio
In dieser Woche, vom 5. – 10. Oktober 2015, darf ich mir im Österreichischen Rundfunk »Gedanken für den Tag« machen.
Fortsetzung Hieronymus Liber Hebraicarum Quaestionum in Genesim
Ich habe den Text und die Übersetzung von Kapitel 20 & 21 online gestellt.
Markus in Qumran?
1984 publizierte der 2004 verstorbene Papyrologe Carsten Peter Thiede die These, in der Siebten Höhle von Qumran sei ein Fragment des Markus-Evangeliums gefunden worden und zog daraus weitreichende Schlüsse für seine Frühdatierung. Ich möchte hier zeigen, warum mich das nicht überzeugt.
König Bar-Rakib und sein Schreiber
Ein beeindruckendes Bild, das sich heute im Berliner Pergamon-Museum befindet, zeigt den König Bar-Rakib mit seinem Schreiber. Es dürfte aus der Zeit um 730 v. Chr. stammen und wurde in Nordsyrien (heute Zincirli in der Türkei) gefunden. Interessant ist die aramäische Beschriftung, die es enthält. „König Bar-Rakib und sein Schreiber“ weiterlesen