(Cap. XXIII – Vers. 2) «Et mortua est Sara in civitate Arboc, quae est in valle: haec est Chebron, in terra Chanaan.» Hoc quod hic positum est, quae est in valle, in authenticis codicibus non habetur. Nomen quoque civitatis Arboc paulatim a scribentibus legentibusque corruptum est. Neque enim putandum, Septuaginta Interpretes nomen civitatis Hebraeae, barbare atque corrupte, et aliter quam in suo dicitur, transtulisse. Arboc enim nihil omnino significat. Sed dicitur ARBEE (ארבע), hoc est, quatuor, quia ibi Abraham, et Isaac, et Iacob conditus est: et ipse princeps humani generis Adam, ut in Iesu libro apertius demonstrabitur.
(Gen 23,2): »Und Sara starb in der Stadt Arbok, die im Tal liegt: das ist Hebron, im Land Kanaan.« Das, was hier als die im Tal liegt angegeben ist, steht nicht in den ursprünglichen Handschriften. Auch der Namen der Stadt Arbok ist nach und nach von den Schreibern und Lesern verdorben worden. Denn man soll nicht glauben, dass die Siebzig Übersetzer den Namen der hebräischen Stadt barbarisch und verdorben und auf andere Weise, als er an sich heißt, übersetzt haben. Denn Arboc hat überhaupt keine Bedeutung. Sondern sie heißt Arba, das bedeutet vier, weil dort Abraham, Isaak und Jakob bestattet sind. Und selbst Adam, der erste des Menschengeschlechts, wie im Buch Josua deutlicher gezeigt werden wird.
(Vers. 6.) «Audi nos, Domine, rex a Deo tu es nobis, in electo sepulcro nostro sepeli mortuum tuum.» Pro rege principem habet in Hebraeo, sive ducem. NASI (נשׂיא) quippe non rex, sed dux dicitur.
(Gen 23,6): »Höre uns, Herr! Du bist für uns ein König von Gott her, begrabe deinen Leichnam in unserer ausgesuchten Grabstätte.« Statt König steht im Hebräischen Prinz oder Fürst, allerdings bedeutet nasi nicht König, sondern Fürst.
(Vers. 16.) «Et audivit Abraham Ephron, et appendit Abraham Ephron argentum, quod locutus est in auribus filiorum Heth.» In Hebraeo sicut hic posuimus, primum nomen eius scribitur EPHRON, secundum EPHRAN. Postquam enim pretio victus est, ut sepulcrum venderet argento, licet cogente Abraham, vau littera, quae apud illos pro o legitur, ablata de eius nomine est: et pro EPHRON appellatus est EPHRAN, significante Scriptura, non eum fuisse consummatae perfectaeque virtutis, qui potuerit memorias vendere mortuorum. Sciant igitur, qui sepulcra venditant, et non coguntur, ut accipiant pretium, sed a nolentibus quoque extorquent, immutari nomen suum, et perire quid de merito eorum, cum etiam ille reprehendatur occulte, qui invitus acceperit.
(Gen 23,6): »Und Abraham hörte Efron und er wog Efron den Geldbetrag ab, den er in die Ohren der Söhne Hets gesprochen hatte.« Im Hebräischen, so wie wir es hier dargestellt haben, wird sein Name zuerst Efron geschrieben, gleich danach Efran. Denn nachdem er durch den Preis umgestimmt worden war, das Grab um einen Geldbetrag zu verkaufen – mag Abraham ihn dazu gezwungen haben – wurde der Buchstabe wav, der bei ihnen als o gelesen wird, von seinem Namen entfernt: 1 und statt Efron wird er Efran genannt. Dadurch deutet die Schrift an, dass er nicht völlig und vollkommen tugendhaft war, da er ja im Stande war, die Gräber der Toten zu verkaufen. Daher sollen die, die Gräber verkaufen und nicht (dazu) gezwungen sind, wissen, dass sie den Preis annehmen sollen, dass jedoch ihr Name verändert wird und etwas von ihrem Verdienst verloren geht, wenn sie (den Preis) ebenfalls von den Unwilligen erpressen; weil auch der (Efron) heimlich dafür kritisiert wird, der gegen seinen Willen (das Geld) angenommen hat.