Mehrfach heißt es in der Bibel: »Da reute es den HERRN«. Gleichzeitig kann man aber auch lesen: »Gott ist kein Mensch, der lügt, kein Menschenkind, das etwas bereut« (Num 23,19). Was ist davon zu halten? „»Da reute es den HERRN … «“ weiterlesen
Kategorie: Auslegung
Nochmal zum Katenen Kommentar
Bei der Beschäftigung mit der Katene als Kommentarform der Väterzeit ist mir eine interessante strukturelle Ähnlichkeit aufgefallen: „Nochmal zum Katenen Kommentar“ weiterlesen
Aus der Catena aurea: Kommentar zu Lukas 16,19-31
Ich halte es für ganz wichtig, die eigene Auslegungstradition zu kennen, wenn man sich mit der Heiligen Schrift befasst. In meinem Fall ist das u.a. die Kirchenväter Exegese. Wie weit trägt die „goldene Kette“ der Überlieferung? „Aus der Catena aurea: Kommentar zu Lukas 16,19-31“ weiterlesen
Abraham und Isaak III
Wir sind es gewohnt, Isaak als Kind zu sehen, dass seinem Vater auf dem Berg Morija mehr oder weniger hilflos ausgeliefert war. Aber die traditionelle Auslegung kennt eine ganz andere Auskunft: „Abraham und Isaak III“ weiterlesen
Abraham und Isaak II
Ein charakteristischer Zug der Erzählung ist der Wechsel des Gottesnamens, der in der Einheitsübersetzung so nicht deutlich wird. „Abraham und Isaak II“ weiterlesen
Abraham und Isaak I
Noch ein herausfordernder Abschnitt aus dem ersten Testament: Abraham will seinen Sohn Isaak opfern (Gen 22). In einer Kurzserie will ich einige Beobachtungen zum Text und daraus folgende Deutungen vorstellen. „Abraham und Isaak I“ weiterlesen
„Ihr habt den Teufel zum Vater“
Joh 8,44 ist einer der problematischsten Verse des vierten Evangeliums und wurde/wird von Antisemiten aller Zeiten und Orte immer wieder gerne zitiert. Wie aber ist der Satz nun zu verstehen? Ein Blick auf seinen Kontext und die Auslegungsgeschichte helfen weiter.
Papst Gregor der Große zur Auslegung der Heiligen Schrift
Sicut enim ex uno auro alii muren[ul]as, alii anulos, alii dextralia ad ornamentum faciunt. Ita ex una scripturae sacrae scientia expositores quique per innumeros intellectus quasi varia ornamenta componunt, quae tamen omnia ad decorem caelestis sponsae proficiunt.
Wie nämlich aus einem Stück Gold die einen Halskettchen, die anderen (Siegel)Ringe, wieder andere Armbänder zum Schmuck machen – so stellen die Ausleger aus ein und derselben Kenntnis der Heiligen Schrift, jeder aber wegen der unzähligen Bedeutungen, gleichsam verschiedene Schmuckstücke her, die gleichwohl alle zum Schmuck der himmlischen Braut dienen (Übersetzung OA).
(Papst Gregor der Große († 604 n. Chr.) an den Armenischen Metropoliten Domitianus
Registrum, III 62 in: MonumentaGermaniae Historica, Epistolae Band I, S. 223)
Antijudaismus bei Augustinus
Bei der Lektüre von Arno Borst: „Der Turmbau zu Babel“ wurde ich auf folgende Passage im Psalmenkommentar von Augustinus aufmerksam:
Enarrationes in Psalmos – Aus der Auslegung zu Psalm LVI
Der wandernde Felsen
Ich habe mich immer gefragt, warum Paulus in 1 Kor 10,4 von einem Felsen spricht, der mit dem Volk durch die Wüste wanderte („und dieser Fels war Christus“).
Dank James L. Kugel weiß ich jetzt die Antwort: die Tora erzählt zweimal davon, wie Moses für das dürstende Volk Wasser aus dem Felsen schlägt: einmal in Ex 17,1-7 und dann nochmals in Num 20,1-13; beide Male wird der Ort ausdrücklich als Massa bezeichnet, obwohl sich die erste Erzählung in Refidim abspielt – und die zweite in Kadesch. Conclusio der alten jüdischen Ausleger: der Felsen ist mit dem Volk mit gewandert (Tosefa Sukkah 3,11)! Und auf diese Vorstellung hat Paulus offensichtlich zurückgegriffen.