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(Cap. XII, Vers. 2.) «Et dixit ei Deus: Tolle filium tuum unigenitum, quem diligis, Isaac, et vade in terram excelsam, et offer illum ibi in holocaustum super unum de montibus quem ego dicam tibi». Difficile est idioma linguae Hebraeae in Latinum sermonem vertere. Ubi nunc dicitur, vade in terram excelsam, in Hebraeo habet, MORIA (מריה), quod Aquila transtulit τὴν καταφανῆ, hoc est, lucidam: Symmachus, τῆς ὀπτασίας, hoc est, visionis. Aiunt ergo Hebraei hunc montem esse in quo postea templum conditum est in area Ornae Iebusaei, sicut et in Paralipomenis scriptum est: Et coeperunt aedificare templum in mense secundo, in secunda die mensis, in monte Moria (II Paralip. III, 1). Qui idcirco illuminans interpretatur et lucens, quia ibi est DABIR (דביר), hoc est, oraculum Dei: et Lex et Spiritus sanctus, qui docet homines veritatem, et inspirat prophetias.
(Gen 22,2) »Und Gott sagte ihm: Nimm deinen einziggezeugten Sohn, den du liebst, Isaak, und ziehe in das hohe Land und opfere ihn dort zum Ganzfeueropfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde.« Es ist schwierig, die Eigenart der hebräischen Sprache in die lateinische Redeweise zu übertragen. Wo es jetzt heißt, ziehe in das hohe Land, steht im Hebräischen morijah, was Aquila als tḕn katafanē – das bedeutet das leuchtende (Land) übersetzt. Symmachus (hat) tḕs optasías, das heißt (Land) der Vision. Daher sagen die Hebräer, dass dies der Berg ist, auf dem später der Tempel auf der Tenne des Jebusiters Arauna errichtet wurde, wie in den Chronikbüchern geschrieben steht: Und sie begannen im zweiten Monat, am zweiten Tag des Monats, den Tempel auf dem Berg Moria zu bauen. (2 Chr 3,12) Deswegen wird es (das Wort Moria) als erhellend und leuchtend ausgelegt, weil dort das debir ist, das bedeutet die Orakelstätte Gottes: und das Gesetz und der Heilige Geist, der die Menschen die Wahrheit lehrt, und der die Propheten inspiriert.
(Vers. 3,4) «Et abiit in locum, quem dixit ei Deus, in die tertia». Notandum quod de Geraris usque ad montem Moria, id est, sedem templi, iter dierum trium sit, et consequenter illuc die tertio pervenisse dicatur. Male igitur sentiunt quidam, Abraham illo tempore ad quercum habitasse Mambre: cum inde usque ad montem Moria, vix unius diei iter plenum sit.
(Gen 22,3-4) »Und er ging fort an den Ort, den Gott ihm genannt hatte, am dritten Tag.« Es ist anzumerken, dass es von Gerar bis zum Berg Moria, das heißt, dem Sitz des Tempels, ein drei-Tages-Weg ist. Folgerichtig kann man sagen, dass er am dritten Tag dorthin gelangte. Manche also denken schlecht, (wenn sie sagen) dass Abraham zu dieser Zeit bei der Eiche von Mamre gewohnt habe: denn von da ist es kaum ein voller Tagesweg bis zum Berg Moria.
(Vers. 13) «Et elevavit Abraham oculos suos: et ecce aries post tergum eius tenebatur in virgulto Sabech cornibus suis». Ridiculam rem in hoc loco Emisenus Eusebius est locutus: Sabech, inquiens, dicitur hircus, qui rectis cornibus et ad carpendas arboris frondes sublimis attollitur. Rursum Aquila συχνεῶνα interpretatus est, quem nos veprem possumus dicere, vel spinetum: et ut verbi vim interpretemur, condensa et inter se implexa virgulta. Unde et Symmachus in eamdem ductus opinionem, Et apparuit, ait, aries post hoc retentus in rete cornibus suis. Verum quibusdam, in hoc dumtaxat loco, melius videntur interpretati esse Septuaginta et Theodotio, qui ipsum nomen SABECH (סבך) posuerunt, dicentes: In virgulto sabech cornibus suis. Etenim σύχνεων, sive rete, quod Aquila posuit et Symmachus, per SIN (ש) litteram scribitur: hic vero SAMECH (ס) littera posita est: ex quo manifestum est non interpretationem stirpium condensarum, et in modum retis inter se virgulta contexta verbum Sabech, sed nomen sonare virgulti, quod ita Hebraice dicitur. Ego vero diligenter inquirens, συχνεῶνα per SAMECH (ס) litteram scribi crebro reperi.
(Gen 22,13): »Und Abraham erhob seine Augen: und siehe, hinter seinem Rücken war ein Widder, der mit seinen Hörner im Strauch Sabek festgehalten wurde.« Eusebius von Emesa hat etwas Lächerliches zu dieser Stelle gesagt: Sabech, sprach er, wird der Ziegenbock genannt, der sich mit geraden Hörnern und zum Pflücken des Laubwerkes hoch aufrichtet. Aquila wiederum hat sychneōna übersetzt, was wir einen Dornbusch oder eine Dornenhecke nennen können: und damit wir die Kraft des Wortes erklären, ein dichtes und in sich verwickeltes Gebüsch. Daher wurde auch Symmachus zu derselben Meinung gebracht: Und es erschien, sagt er, danach ein Widder, der mit seinen Hörnern in einer Schlinge verfangen war. Aber einigen scheint, wenn auch nur an dieser Stelle, von der Septuaginta und Theodotion besser übersetzt worden zu sein, die diesen Namen als sabech festsetzen, indem sie sagen: mit seinen Hörnern im Gebüsch sabech. Und in der Tat wird sychneōn oder die Schlinge, (wie) Aquila und Symmachus behaupten, mit dem Buchstaben Sin geschrieben. Aber hier wird der Buchstaben Samech verwendet: dadurch wird deutlich, dass das Wort Sabech nicht die Bedeutung dichter Pflanzen hat, die nach der Art einer Schlinge verwobene Gebüsche bilden, sondern dass der Namen des Gebüschs ausgesprochen wird, das so auf Hebräisch genannt wird. Ich habe aber durch gewissenhaftes Nachforschen entdeckt, dass sychneōna häufig mit dem Buchstaben Samech geschrieben wird.
(Vers. 14) «Et vocavit Abraham nomen loci illius, Dominus videt: ut dicant hodie, in monte Dominus videt». Pro eo quod hic habet videt, in Hebraeo scriptum est, videbitur. Hoc autem apud Hebraeos exivit in proverbium, ut si quando in angustia constituti sunt, et Domini optant auxilio sublevari, dicant, In monte Dominus videbitur: hoc est, sicut Abrahae misertus est, miserebitur et nostri. Unde et in signum dati arietis solent etiam nunc cornu clangere.
(Gen 20,14) »Und Abraham gab jenem Ort den Namen der Herr zeigt sich: damit sie heute sagen, auf dem Berg zeigt sich der Herr.« Für dieses er zeigt sich, das er hier hat, steht im Hebräischen er wird gesehen werden. Das aber wurde bei den Hebräern zu einem Sprichwort, so dass sie sagen, wenn sie einmal in Not geraten sind und und wünschen, durch die Hilfe des Herrn aufgerichtet zu werden: Auf dem Berg wird der Herr gesehen werden. Das bedeutet: so wie er sich Abrahams erbarmt hat, wird er sich auch unser erbarmen. Daher pflegen sie auch jetzt noch als Zeichen des geopferten Widders mit einem Horn zu blasen.
(Vers. 20-22) «Et nuntiaverunt Abraham, dicentes: Ecce peperit Melcha et ipsa filios Nachor fratri tuo: Us primogenitum eius, et Buz fratrem eius, et Camuel patrem Syrorum, et Cassel.» Primogenitus Nachor fratris Abraham de Melcha uxore eius filia Aran, natus est Us: de cuius stirpe Iob descendit, sicut scriptum est in exordio voluminis eius: Vir fuit in terra Us, nomine Iob (Job 1,1). Male igitur quidam aestimant, Iob de genere esse Esau: siquidem illud quod in fine libri ipsius habetur, Eo quod de Syro sermone translatus est, et quartus sit ab Esau, et reliqua, quae ibi continentur, in Hebraeis voluminibus non habentur. Secundus natus est de Melcha Buz, quem Septuaginta Bauz transferre voluerunt. Et ex huius genere est Balaam ille divinus (Num. XXIV, 3 et seq.; Jos. XIII, 22), ut Hebraei tradunt, qui in libro Iob dicitur Eliu: primum vir sanctus, et prophetes Dei, postea per inobedientiam et desiderium munerum, dum Israel maledicere cupit, divini vocabulo nuncupatur: diciturque in eodem libro: Et iratus Eliu filius Barachiel Buzites (Job XXXII, 2), de huius videlicet Buzi radice descendens. Camuel vero pater est Damasci. Ipsa enim vocatur Aran, quae hic pro Syria scripta est: et ipso nomine legitur in Isaia. Chased quoque quartus est, a quo Chasdim, id est, Chaldæi postea vocati sunt.
(Gen 20,20-22) »Und sie berichteten Abraham: Siehe, Melcha, auch sie hat Nachor, deinem Bruder, Söhne geboren: Us, seinen Erstgeborenen, und Buz, seinen Bruder, und Camuel, den Vater der Syrer, und Cassel.« Als Erstgeborener Nachors, des Bruders Abraham, wurde von seiner Frau Melcha, der Tochter Arans, Us geboren: von diesem Geschlecht stammt Iob, wie in der Einleitung seines Buches geschrieben ist: Es war ein Mann im Lande Us, mit Namen Iob (Ijob 1,1). Also vermuten einige zu Unrecht, Iob sei aus dem Geschlecht Esaus: da ja das, was am Ende seines Buches steht – und zwar, dass es aus der Syrischen Sprache übersetzt wurde und dass er der vierte nach Esau sei, und das übrige, was dort enthalten ist, in den hebräischen Büchern nicht vorkommt. Der Zweite von Melcha Geborene ist Buz, den die Siebzig als Bauz übersetzen wollten. Und aus dessen Geschlecht stammt der Wahrsager Bileam, (Num 24,3 ff.; Jos 13,22), der – wie die Hebräer überliefern – im Buch Iob Eliu genannt wird. Zuerst wurde er ein heiliger Mann und Prophet Gottes genannt, später wurde er wegen Ungehorsam und Gier nach Geschenken, als er Israel verfluchen wollte, mit dem Ausdruck Wahrsager bezeichnet. Und in dem gleichen Buch wird gesagt: und Eliu, der Sohn Barachiels des Buziters, wurde zornig (Ijob 32,2). Offenbar stammt er von der Linie dieses Buti ab. Camuel aber ist der Vater des Damaskus. Denn Aran wird genannt, was hier anstelle von Syrien geschrieben wurde: und mit diesem Namen wird es bei Jesaja gelesen. Chased ist auch der Vierte, nach dem später die Chasdim, das bedeutet die Chaldäer, benannt wurden.
Fortsetzung