Im sog. Bundesbuch gebietet die Tora, dass ein hebräischer Sklave nach sechs Jahren freizulassen ist. In seiner Auslegung des Hexateuchs (der ersten sechs Bücher der Bibel) kommt Augustinus auf diese Bestimmung zu sprechen – und bestreitet vehement deren Anwendbarkeit. „Augustinus zum Thema Sklaverei“ weiterlesen
E.T.A. Hoffmann zitiert den heiligen Hieronymus
Im dritten Kapitel seiner meisterhaften Erzählung „Klein Zaches“ paraphrasiert Hoffmann Aussagen des Kirchenvaters:
„E.T.A. Hoffmann zitiert den heiligen Hieronymus“ weiterlesenEs ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgeht …
Ein Bildwort Jesu ruft bis heute Verwirrung und Unverständnis hervor – das Kamel, das durch ein Nadelöhr gehen soll. Ich stelle zunächst den Text vor, dann die Lösungsversuche, die ich abschließend einer kritischen Würdigung unterziehe. „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgeht …“ weiterlesen
WordPress-Blog ohne Google-Fonts betreiben
Dieser Blog läuft seit vielen Jahren auf WordPress. Und mein aktuelles Theme greift auf Google-Fonts zurück, was zunehmend zum Problem wird. „WordPress-Blog ohne Google-Fonts betreiben“ weiterlesen
Ein Beitrag zur Etymologie des Wortes „Bibel“
Das Wort „Bibel“ wird von dem griechischen Wort biblía abgeleitet. Das ist die Mehrzahl von biblíon, einem Deminutivum von bíblos, dem Bast der Ägyptischen Papyrusstaude – und bedeutet so viel wie Büchlein. Eine Bibel ist daher eine Sammlung von Büchlein – ein Befund, der sich mit der Inhaltsangabe einer heutigen Bibel durchaus deckt. Auffällig ist aber, dass die ägyptische Papyrusstaude nicht nur mit dem griechischen Buchstaben Iota geschrieben werden kann, sondern auch mit einem Ypsilon, also als býblos, was auch dem Namen einer phönizischen Stadt und einer Stadt im Nildelta entspricht. Wie verhalten sich die beiden Schreibweisen zueinander?
Was bedeutet der Namen Iskariot?
Die Bedeutung des Beinamens des Judas ist alles andere als klar. Die zahlreichen Versuche zur Erklärung hat Raymond E. Brown in seinem Opus Magnum The Death of the Messiah (1998) zusammengefasst.1 Ich übersetze hier den entsprechenden Abschnitt aus dem Englischen und verlinke nach Möglichkeit auf die von Brown zitierte Literatur.
»Niemand hat Gott je gesehen«
Gegen Ende des Johannes-Prologs heißt es: Θεὸν οὐδεὶς ἑώρακεν πώποτε· Gott hat niemand jemals gesehen (Joh 1,18) Das ist eine erstaunliche Aussage, wenn man einen Blick in die Bibel wirft, die an etlichen Stellen das Gegenteil berichtet. „»Niemand hat Gott je gesehen«“ weiterlesen
Hat Israel die Propheten getötet?
Ein gängiger Vorwurf im NT lautet im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu, Israel habe ja schon immer die Propheten verfolgt und getötet. Stimmt dieser Vorwurf überhaupt? Und wie ist er zu verstehen?
Paulus und der Fluch des Gesetzes
Im dritten Kapitel des Galaterbriefes spricht Paulus davon, dass alle, die aus den Werken des Gesetzes sind, unter dem Fluch sind (Ὅσοι γὰρ ἐξ ἔργων νόμου εἰσίν, ὑπὸ κατάραν εἰσίν) und beruft sich dabei auf Dtn 27,26: Denn es ist geschrieben: Verflucht ist jeder, der sich nicht treu an alles Geschriebene hält in dem Buch des Gesetzes, um es zu tun. (Γέγραπται γὰρ ὅτι ἐπικατάρατος πᾶς ὃς οὐκ ἐμμένει πᾶσιν τοῖς γεγραμμένοις ἐν τῷ βιβλίῳ τοῦ νόμου τοῦ ποιῆσαι αὐτά. Gal 3,10) Und zwei Verse weiter spricht er davon, dass der Messias uns losgekauft hat aus dem Fluch des Gesetzes, indem er für uns zum Fluch wurde. (Χριστὸς ἡμᾶς ἐξηγόρασεν ἐκ τῆς κατάρας τοῦ νόμου γενόμενος ὑπὲρ ἡμῶν κατάρα). Diese kühne Dialektik wird wieder durch ein Zitat aus dem Deuteronomium (Dtn 21,23) erläutert: Denn es ist geschrieben: Verflucht ist jeder, der auf dem Holz aufgehängt ist (Ὅτι γέγραπται· ἐπικατάρατος πᾶς ὁ κρεμάμενος ἐπὶ ξύλου. Gal 3,13)
Online-Vortrag von Jörg Frey zu 75 Jahre Schriftfunde vom Toten Meer
Jörg Frey, Professor für Neutestamentliche Wissenschaft mit Schwerpunkten Antikes Judentum und Hermeneutik an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich hat am 21. Juni diesen Jahres die 10. Gustaf-Dalman-Lecture für die Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald gehalten. Dankenswerterweise wurde der Vortrag hier online gestellt. Ich kann ihn jedem und jeder an diesem Thema Interessierten nur ausdrücklich empfehlen, denn diese Funde haben den wissenschaftlichen Blick auf die Bibel grundsätzlich auf ein neues Niveau gehoben.