Zum neutestamentlichen Kanon des Origenes

Um den neutestamentlichen Kanon ranken sich viele Verschwörungstheorien. Aber es gibt auch Versuche, den Kanonschluss (es wird nichts mehr hinzugefügt und nichts mehr weggenommen) deutlich früher anzusetzen, als mit dem berühmten Osterfestbrief von Bischof Athanasius von Alexandria, der als der erste Zeuge für den abgeschlossenen Kanon gilt. Das war im Jahr 367 n. Chr. 1 Als Kronzeuge einer früheren Datierung wird gerne Origenes genannt. „Zum neutestamentlichen Kanon des Origenes“ weiterlesen

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  1. Zeitangabe nach Martin Ebner/Stefan Schreiber: Einleitung in das neue Testament² S. 32

Die Legenden zur Entstehung der Septuaginta III

Im letzten Beitrag hatte ich gezeigt, wie Justin von Rom (gest. 162/168) die erstmals im Aristeas-Brief greifbare Legende charakteristisch abgewandelt hatte. Noch deutlich weiter geht Irenäus von Lyon, der allerdings Motive des Justin aufgreift. „Die Legenden zur Entstehung der Septuaginta III“ weiterlesen

Diese Bibelstelle verstehe ich nicht

Die größte Herausforderung für bibelauslegende Menschen ist nicht ein schwer verständlicher oder gar unverständliche Texte der Bibel, sondern das Eingeständnis, mit einem solchen Abschnitt der Schrift Schwierigkeiten zu haben oder ihn gar nicht zu verstehen. Dabei befindet man sich mit beiden Problemen in guter Gesellschaft. „Diese Bibelstelle verstehe ich nicht“ weiterlesen

Eine Konzilsrede gegen den Pflichtzölibat

Socrates Scholasticus, ein nach 439 gestorbener Rechtsanwalt in Konstantinopel, verfasste eine Kirchengeschichte, in deren erstem Buch er von der bemerkenswerten Rede des aus Ägypten stammenden Bischofs Paphnutius auf dem ersten ökumenischen Konzil von Nicäa (19. Juni – 25. August 325) berichtet. Ich lasse den bedeutenden Historiker hier zu Wort kommen. „Eine Konzilsrede gegen den Pflichtzölibat“ weiterlesen

Notizen zur Entwicklung des römisch-katholischen Eheverständnisses IV

Gratian hatte die Durchsetzung der Ehefähigkeit von Sklaven vorangetrieben und er urteilte, dass eine Frau nicht gegen ihren Willen verheiratet werden darf – ebenso wie ein Mann. Damit legte er die Grundlage für die klassische Formulierung des römisch-katholischen Eherechts, die in zeitlicher Nähe zu der Erstellung seiner Rechtssammlung erfolgte.
„Notizen zur Entwicklung des römisch-katholischen Eheverständnisses IV“ weiterlesen

Eine Ritualmordlegende – von Bialystok nach Krefeld und zurück

Auf Chajms Blog habe ich einen Beitrag gefunden, der mich dazu gebracht hat, einer antisemitischen Ritualmord-Legende nachzugehen. Das Ergebnis: Es ist noch viel schlimmer, als ich befürchtet habe. „Eine Ritualmordlegende – von Bialystok nach Krefeld und zurück“ weiterlesen

Die Heilung eines Blinden und eines Gelähmten – durch Vespasian

Tacitus berichtet im vierten Buch seiner Historien von der Heilung eines Blinden und eines Gelähmten in Alexandria durch den römischen Kaiser Vespasian (9-79 n. Chr.). 1 Die Erzählung wird in verknappter Form auch in der Biografie des gleichen Kaisers durch Sueton wiedergegeben. Werfen diese Berichte ein erhellendes Licht auf neutestamentliche Texte? „Die Heilung eines Blinden und eines Gelähmten – durch Vespasian“ weiterlesen

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  1. Alle Zeitangaben in diesem Artikel nach: Der kleine Pauly. Lexikon der Antike in fünf Bänden. DTB 1979

Rudolf Bultmann über Hitler und den Staat Israel

1935 verweigerte der an der Universität Bonn lehrende Schweizer Theologe Karl Barth den Eid auf Adolf Hitler. Als einer der geistigen Väter der »Barmer Theologischen Erklärung« und damit der »Bekennenden Kirche« musste er daraufhin nicht nur seinen Lehrstuhl aufgeben, sondern Deutschland verlassen. 1 „Rudolf Bultmann über Hitler und den Staat Israel“ weiterlesen

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  1. Einer seiner Hörer in den Dreissiger Jahren in Bonn war mein katholischer Grossvater, Otto Achilles. Die Rheinische Friedrichs-Wilhelms-Universität wurde 1983 meine Alma Mater.

Staatskredite an Griechen – Nichts Neues unter der Sonne?

Hat Kohelet Recht? (Koh 1,9) Ein Blick auf diese Aussage des Polybios – ein griechischer Historiker aus dem 2. Jahrhundert vor Christus – scheint das zu bestätigen. „Staatskredite an Griechen – Nichts Neues unter der Sonne?“ weiterlesen