Eine zunächst rätselhafte Geschichte aus dem Midrasch Bereschit Rabba, die dort anlässlich von Jakobs Traum mit der Himmelsleiter (Gen 28) erzählt wird. „Auf nach Kappadozien!“ weiterlesen
Kategorie: Auslegung
»Blut ist ein ganz besondrer Saft« I
sagt Mephistopheles im ersten Teil des Faust. Hinter seiner Einschätzung steht natürlich wieder ein von der Bibel geprägtes Weltbild, und dort ist das Blut wirklich etwas ganz besonderes. „»Blut ist ein ganz besondrer Saft« I“ weiterlesen
Wajikra Rabba und bNedarim zu Melchisedek
In seinem Liber quaestionum hebraicarum in Genesim hatte Hieronmus in der Auslegung von Gen 14,18 den bemerkenswerten Satz geschrieben: sacerdotium Ecclesiae habentis praeputium, benedixisse circumciso sacerdotio Synagogae. Zu deutsch: »Das Priestertum der Kirche, die eine Vorhaut hat, hat das beschnittene Priestertum der Synagoge gesegnet.« Gewonnen hat er das durch eine Auslegung von Ps 110 und die Berufung auf jüdische Quellen. Mir scheint, dass die Rabbinen auf diese (oder ähnliche) christliche Auslegungen reagiert haben, indem sie Melchisedek aus dem Stammbaum des biblischen Priestertums herausnahmen. Ich möchte das an zwei Texten demonstrieren. „Wajikra Rabba und bNedarim zu Melchisedek“ weiterlesen
»Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?«
Diese Frage stellen Jakobus und Johannes an Jesus, als sich ein samaritanisches Dorf weigert, Jesus und seinen Anhängern über Nacht Unterkunft zu gewähren. Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf. (Lk 9,54-55; EÜ) „»Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?«“ weiterlesen
»Zweiundvierzig«
In Douglas Adams Buch »Per Anhalter durch die Galaxis« rechnet der Supercomputer »Deep Thought« siebeneinhalb Millionen Jahre, um die Antwort auf die »große Frage nach dem Leben, dem Universum und allem« zu beantworten. Nach Ablauf dieser Zeit äußert sich »Deep Thought«: a: es gibt eine Antwort: b: sie wird uns nicht gefallen und c: sie lautet »Zweiundvierzig«. So weit, so vertraut. Dass Adams hier in einer biblischen Tradition steht, dürfte eher nicht so bekannt sein. „»Zweiundvierzig«“ weiterlesen
»Wer sein Kind liebt, der züchtigt es«
Ist die Bibel ein Buch für Prügelpädagogen? Was hat es mit dem berüchtigten Satz auf sich: »Wer sein Kind liebt, der züchtigt es«? „»Wer sein Kind liebt, der züchtigt es«“ weiterlesen
Die Mitte des biblischen Textes – was die Form über den Inhalt aussagt
Masoretische Beobachtungen VIII
Bekanntlich ist die Einteilung des biblischen Textes in Kapitel und Verse eine relativ späte Erscheinung. Wie aber hat die Navigation in einem Text von rund 23 000 Versen in der Antike funktioniert? Die älteste vollständig erhaltene Abschrift der hebräischen Bibel gibt deutliche Hinweise. „Die Mitte des biblischen Textes – was die Form über den Inhalt aussagt“ weiterlesen
Die Tafel im Tempel III
Ein vollständig erhaltenes Exemplar der schon bei Flavius Josephus erwähnten Tafeln im Jerusalemer Tempel, die an der Absperrung angebracht waren, die den Vorhof der Heiden vom inneren Tempelbezirk abschied, wurde tatsächlich im 19. Jh. in Jerusalem gefunden. Eine Auflistung in der Mischna macht die verschiedenen Bereiche innerhalb des Tempels noch besser nachvollziehbar. „Die Tafel im Tempel III“ weiterlesen
Die Tore der Deutung II
Träume und Orakel als Zugänge zu dem Menschen zunächst verborgenem Wissen spielen in der Antike eine wichtige Rolle. Ein Sonderfall ist dabei das Bemühen um Einsichten von bereits verstorbenen Menschen. „Die Tore der Deutung II“ weiterlesen
Die Tore der Deutung I
Im 19.Gesang der Odyssee begegnet der unerkannte Heimkehrer zwei Frauen: seiner alten Amme Eurykleia und seiner Frau Penelope, die seit zwanzig Jahren auf seine Rückkehr wartet. Während Eurykleia den listenreichen Odysseus an einer Narbe erkennt, führt Penelope mit dem Fremden ein Gespräch über Traumdeutung. „Die Tore der Deutung I“ weiterlesen