Über das Knien beim Sonntagsgottesdienst

Seit meiner Kindheit im Rheinland bin ich es gewohnt, während des Hochgebetes von der Epiklese bis zum Herrengebet zu knien. Hier in Wien ist eine mildere Variante üblich – während der Wandlung wird gekniet, nach der Volksakklamation setzen sich alle nieder. Beides wäre in der Alten Kirche am Sonntag nicht nur undenkbar gewesen, es war sogar ausdrücklich verboten. „Über das Knien beim Sonntagsgottesdienst“ weiterlesen

Nahm Bischof Nikolaus von Myra am Konzil von Nicäa teil?

Die traditionelle katholische Kirchengeschichtsschreibung ging – wie etwa Carl Joseph von Hefele in seiner Conciliengeschichte 1 – selbstverständlich davon aus, dass Bischof Nikolaus von Myra Teilnehmer am ersten ökumenischen Konzil von Nicäa (325) gewesen sei. Diese Position wird auch heute noch vertreten. Meine Nachschau in den Quellen lässt mich zu einem gegenteiligen Ergebnis kommen. „Nahm Bischof Nikolaus von Myra am Konzil von Nicäa teil?“ weiterlesen

Eine Inschrift aus der Zeit und mit dem Namen Elischas?

Amihai Mazar, Leiter der Ausgrabungen des Tel Reḥov durch das Institut für Archäologie der Hebrew University in Jerusalem ist der Meinung, eine Tonscherbe aus dem 10. Jh. BCE gefunden zu haben, die mit dem Namen des biblischen Propheten Elischa beschrieben sei. Mich überzeugt er damit nicht. „Eine Inschrift aus der Zeit und mit dem Namen Elischas?“ weiterlesen

Die Stele des Königs Mescha von Moab II

Nachdem ich den Fund der Stele und die unglückliche Geschichte der Textsicherung geschildert habe, hier jetzt die Übersetzung des Textes. Aus urheberrechtlichen Gründen gebe ich die Fassung von Smend/Socin wieder. „Die Stele des Königs Mescha von Moab II“ weiterlesen

Die Stele des Königs Mescha von Moab I

Charles Clermont-Ganneau (1846 – 1923) war ein französischer Orientalist, der den Lesern und Leserinnen dieses Blogs bereits bei der Entdeckung der Tafel aus dem zweiten Jerusalemer Tempel begegnet ist. Zwei Jahre früher, 1869, erkannte Clermont-Ganneau, dass eine schwarze Stele in Dhiban (östlich des Toten Meeres, heute in Jordanien gelegen) uralt sein musste: es handelte sich um eine Inschrift des moabitischen Königs Mescha aus dem frühen 9. Jh. v. Chr., die ein aussergewöhnlich eindrucksvolles Zeugnis aus der der Umwelt des biblischen Israel darstellt. Doch diese Entdeckung verlief etwas tragisch. „Die Stele des Königs Mescha von Moab I“ weiterlesen

Nicht christliche Quellen über Jesus von Nazaret I

Ich möchte hier einige nichtchristliche Quellen über das Leben Jesu vorstellen, und beginne hier mit der berühmten Passage aus den Annalen des römischen Historikers Publius Cornelius Tacitus (ca. 55 – 116 n. Chr.). „Nicht christliche Quellen über Jesus von Nazaret I“ weiterlesen

Die Mitte der Tora

Masoretische Beobachtungen X
Was ist eigentlich das Zentrum – die Mitte der Tora? Am besten wussten das die Leute, die den ganzen Text mit der Hand kopiert, punktiert und mit der Masora versehen hatten. „Die Mitte der Tora“ weiterlesen

Was brennt im Fegefeuer?

Eine in vielen künstlerischen Darstellungen präsente Jenseits-Vorstellung betrifft das Fegefeuer, das lateinisch als purgatorium – Reinigungsort – bezeichnet wird. Was da eigentlich genau brennt ist eine Frage, die schon in der alten Kirche diskutiert wurde, mit einem – wie ich finde – erstaunlich modern klingenden Diskussionsbeitrag aus Alexandria. „Was brennt im Fegefeuer?“ weiterlesen