Die sechste Vater-Unser-Bitte in der lateinischen Tradition

Ich werfe hier nach der vorherigen Untersuchung einen Blick auf die lateinische Tradition ab dem 4. Jahrhundert, der einen erstaunlichen Befund bietet. Bei allen Autoren habe ich den Zeitpunkt angegeben, zu dem das jeweils zitierte Werk verfasst wurde.
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Notizen zur Entwicklung des römisch-katholischen Eheverständnisses I

Die Entwicklung des römisch-katholischen Eherechts ist komplex, was auch damit zusammenhängt, dass es in den ersten Jahrhunderten keine eigene kirchliche Eheschließung gab. „Notizen zur Entwicklung des römisch-katholischen Eheverständnisses I“ weiterlesen

Nahm Bischof Nikolaus von Myra am Konzil von Nicäa teil?

Die traditionelle katholische Kirchengeschichtsschreibung ging – wie etwa Carl Joseph von Hefele in seiner Conciliengeschichte 1 – selbstverständlich davon aus, dass Bischof Nikolaus von Myra Teilnehmer am ersten ökumenischen Konzil von Nicäa (325) gewesen sei. Diese Position wird auch heute noch vertreten. Meine Nachschau in den Quellen lässt mich zu einem gegenteiligen Ergebnis kommen. „Nahm Bischof Nikolaus von Myra am Konzil von Nicäa teil?“ weiterlesen

»Durch Gottes Gnade« oder »getrennt von Gott«? Die Überlieferung von Hebr 2,9

Eine wichtige textkritische Frage bietet der Wortlaut von Hebr 2,9. In der aktuellen Elberfelder lautet der Vers heute so: Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes Gnade für jeden den Tod schmeckte.

Kann man durch Gnade Gottes (gr. cháriti theoũ) den Tod schmecken? Es gibt eine andere Lesart, die hier statt durch Gottes Gnade liest: getrennt von Gott (gr. chōrís theoũ). Demnach lautet der Schluss des Verses: damit er getrennt von Gott für jeden den Tod schmecke. Welche Version ist ursprünglicher? „»Durch Gottes Gnade« oder »getrennt von Gott«? Die Überlieferung von Hebr 2,9“ weiterlesen

»Überhaupt nicht schwören!« II

Im ersten Beitrag hatte ich über die Auslegung des jesuanischen Schwurverbotes bei den griechischen Kirchenvätern berichtet. Wie sieht es da bei den Lateinern aus? Ich beginne mit Tertullian. „»Überhaupt nicht schwören!« II“ weiterlesen

Diskussionsbeitrag Zulassung zu Buße und Eucharistie

Diese Woche hat Walter Kardinal Kasper vor dem Papst und den in Rom versammelten Kardinälen einen Vortrag zur Familienpastoral gehalten, in dem es auch um die Frage des Umgangs mit den Wiederverheiratet-Geschiedenen ging. Ich möchte zu dem Thema einen nach wie vor aktuellen Diskussionsbeitrag beisteuern. „Diskussionsbeitrag Zulassung zu Buße und Eucharistie“ weiterlesen

Gog und Magog IIIa

Ich muss noch etwas zu diesem Thema einschieben – ich glaube herausgefunden zu haben, wie Ambrosius auf seine Aussage von Got = Goten gekommen ist. Leser und Leserinnen dieses Blogs wird das Ergebnis nicht überraschen. „Gog und Magog IIIa“ weiterlesen

Gog und Magog III

Ich habe ja etwas ausführlicher über die verschiedenen Verirrungen bei den Auslegungsversuchen zu Gog und Magog gesprochen. Das musste aber schon in der Antike nicht immer so sein. Es gab durchaus auch vernünftige Stimmen zu diesem Thema. „Gog und Magog III“ weiterlesen

Gog und Magog I

Allen apokalyptisch Gestimmten dieser Erde sind Gog und Magog wohl vertraut: die Namen begegnen ausführlich in Ezechiel 38 und 39, und sie spielen eine Rolle in der Offenbarung des Johannes (Offb 20,8). Wer oder was könnte damit gemeint sein?  „Gog und Magog I“ weiterlesen

»Ubi Petrus, ibi ecclesia« II

Noch einmal zur Auslegungsgeschichte einer Bibelauslegung: ich habe hier über den Ursprung des Wortes »Ubi Petrus, ibi ecclesia« bei Ambrosius geschrieben und gezeigt, dass Ambrosius dabei nicht vom Papst gesprochen hat. Mittlerweile bin ich auf der Spurensuche, wann der Ausdruck das erste Mal im Sinn von »Wo der Papst ist, da ist die Kirche« gebraucht wurde, ein Stück weiter gekommen. „»Ubi Petrus, ibi ecclesia« II“ weiterlesen