Ich muss noch etwas zu diesem Thema einschieben – ich glaube herausgefunden zu haben, wie Ambrosius auf seine Aussage von Got = Goten gekommen ist. Leser und Leserinnen dieses Blogs wird das Ergebnis nicht überraschen. Hier zunächst einmal der Text, um den es geht, er stammt aus jMeg1:9 – meine Übersetzung folgt weiter unten:
»Bar Kappara (zu Gen 9,27): Weit mache Gott dem Japhet und er soll wohnen in den Zelten Schems das bedeutet, dass sie sprechen werden in der Sprache von Japhet in den Zelten Schems.
(Zu Gen 10, 2) Die Söhne Japhets: Gomer und Magog und Madai und Jawan und Tuval und Meschech und Tiras. Gomer ist Girmamja; 1 Magog ist Gutyya; 2 Madai: wie es sich anhört; 3 und Jawan ist Ephesus; 4 Tuval ist Bithynien; Meschech ist Mysien. 5 Tiras: Rabbi Simeon sagte: Es ist Persien. Und Rabbinen sagen: Es ist Thrakien.
Die Söhne Gomers: Aschkenas, Rifat und Togarma. Das sind Asien und Adiabene 6 und Germanicia.« 7 (MÜ – zum Text im Zusammenhang)
Entscheiden ist die Aussage: »Magog ist Gutyya.« Nach Jastrow (siehe Bild weiter unten) entspricht das dem (Land der) Goten. Wenn man bedenkt, dass der Jerusalemer Talmud hier Material aus der Zeit der Völkerwanderung verarbeitete, dann ist es nicht schwer, hier eine Verbindung zu ziehen. Ambrosius ist seine Deutung nicht einfach so eingefallen …