David und Batseba in den Fassungen der LXX

Im letzten Semester haben wir in einem Septuaginta Lektüreseminar die großartige Erzählung von David und seinem Ehebruch mit Batseba gelesen, wobei nicht nur die Unterschiede zwischen dem hebräischen Text und der Septuaginta, sondern die beiden unterschiedlichen Textzeugen innerhalb der griechischen Varianten sehr aufschlussreich sind. „David und Batseba in den Fassungen der LXX“ weiterlesen

Was wurde aus dem Jahwisten?

Dank James L. Kugel kann ich auf folgenden – 2006 in englischer Sprache gehaltenen Vortrag – von Rolf Rendtorff hinweisen: »What Happened to the „Yahwist“?: Reflections after Thirty Years«. Der Beitrag endet mit den bezeichnenden Worten: »What happened to the Yahwist? The answer: He faded away, and he took with him the building he had lived in because there are no inhabitants any longer.«

Meiner Beobachtung nach wurde dieses wissenschaftliche Begräbnis erster Klasse noch nicht allgemein wahrgenommen.

Urgeschichte III

Dass zwischen den beiden Schöpfungserzählungen in Gen 1 und Gen 2 eine deutliche »Nahtstelle« zu erkennen ist, war keinen neuzeitliche Entdeckung. Dem hochgebildeten Heiden Celsus, gegen dessen Angriffe auf das Christentum Origenes ein eigenes Werk verfasste, war sie schon Ende des zweiten Jahrhunderts aufgefallen.

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Urgeschichte I

Angesichts der Schöpfungserzählungen der Bibel – sie hat gleich zu Beginn zwei Versionen zu bieten – stellt sich für den modernen Menschen die Frage: Schöpfung oder Evolution? Ein genauerer Blick auf den biblischen Text macht deutlich, dass diese Alternative ungefähr so sinnvoll ist, wie wenn ich den Fahrer eines Elektrofahrzeuges vor die Wahl stelle: Benzin oder Diesel? Gen 1 hat einen ganz anderen Antrieb.

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Bibelauslegung durch ein deutsches Landgericht

Das Landgericht Köln hat in einem aktuellen Urteil unter anderem auch Bibelauslegung betrieben, indem es die Beschneidung von männlichen Kindern aus religiösen Gründen als Körperverletzung bewertet hat. Das ist ein juristischer Kommentar zu Gen 17 – und ein massiver Angriff auf die Religionspraxis der abrahamitischen Religionen des Judentums und des Islam. Ich vermute, dass sich das Gericht der massiven religiösen Implikationen seines Spruchs wohl nicht bewusst war, anders kann ich mir einen solchen Angriff auf das Bundeszeichen Israels nicht erklären. Ich persönlich halte dieses Urteil für haarsträubend – und bin gleichzeitig sicher, dass es nicht das letzte dieser Art gewesen sein wird.

Die Asche der roten Kuh

In Num 19 wird geschildert, wie aus der Asche einer roten Kuh Reinigungswasser für die Israeliten gewonnen werden soll, die sich an einem Leichnam kultisch verunreinigt haben. Was macht man heute mit einem solchen Text?

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