Vortrag zu Paulus, Ambrosius und Augustinus

Soeben im Netz von mir entdeckt: mein verehrter akademischer Lehrer Prof. Ernst Dassmann hat 2008 diesen absolut lesenswerten Vortrag gehalten: »Paulinische Gnadenlehre bei Ambrosius und Augustinus«.  Das Zentrum für Augustinus Forschung in Würzburg hat ihn online gestellt. Einfach klasse.

Wann beginnt menschliches Leben?

Dass die Auslegung uralter Texte mitten in die Fragen der Gegenwart führt, ist die Grundannahme dieses Blogs – sehr oft bin ich selbst überrascht von den Verästelungen, die es da zu entdecken gibt. Ein prägnantes Beispiel gibt heute wieder einmal die Übersetzung der Hebräischen Bibel ins Griechische. „Wann beginnt menschliches Leben?“ weiterlesen

Ist die Erzählung vom „Armen Lazarus“ eine Reportage aus dem Jenseits?

In Lk 16,19-31 wird von Jesus erzählt, dass ein reicher Mann nach seinem Tod in der Unterwelt (im Urtext steht: »im Hades«!) schreckliche Qualen erleiden muss, während Engel den Armen namens Lazarus in Abrahams Schoss getragen haben. Die detailreiche Schilderung hat immer wieder die Phantasie der Lesenden beflügelt: stellt die Bibel hier einen Blick ins Jenseits zur Verfügung?  „Ist die Erzählung vom „Armen Lazarus“ eine Reportage aus dem Jenseits?“ weiterlesen

Konsonantenkontinuum und Kürbispflanzen

Unter diesem Titel zunächst rätselhaften Titel habe ich beim Basiskurs Altes Testament eine Einheit gestaltet, die auf zwei wesentliche Eigenheiten des Bibeltextes aufmerksam will.  „Konsonantenkontinuum und Kürbispflanzen“ weiterlesen

Muss ein Christ die Bibel lesen? I

Was für eine Frage – wie soll es denn ohne sie gehen? Gerne wird in diesem Zusammenhang auf das von Jesus zitierte Tora-Wort verwiesen: »nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort Gottes« (Lk 4,4; Mt 4,4; vgl. Dtn 8,3 – Ü: Elberfelder 1905) Doch es gibt ein berühmtes Gegenbeispiel.

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Augustinus und der Junge am Meer

Hat nur am Rande etwas mit dem Thema des Blogs zu tun, aber da ich schon danach gefragt wurde: es gibt die Erzählung, dass Augustinus während der Arbeit an seinem Werk über die Dreieinigkeit (De Trinitate) am Strand einem spielenden Kind begegnet sei, das mit einem Löffel Meerwasser in ein selbstgegrabenes Loch im Strand goss »um das Meer auszuschöpfen«. Auf die Vorhaltungen des Theologen, dass das nicht möglich sei, kam als Antwort des Kindes: »Und Du willst das Wesen der Dreieinigkeit mit Deinem Verstand erfassen?«

Die Quelle dieser Erzählung konnte ich jetzt ausmachen: Acta Sanctorum, 28. August S. 357 § LIV. Hier die lateinische Erzählung als PDF-Datei.

Acta Sanctorum 28. August S. 357 f.

Eine interessante Variante dieses Motivs wird im Zusammenhang mit Sir Isaac Newton (1643-1727) überliefert: der habe sich und seine wissenschaftliche Lebensleistung mit einem Kind verglichen, dass am Ufer des Meeres spielend eine besonders interessante Muschel oder einen ungewöhnlichen Kieselstein gefunden habe,  »während der grosse Ozean der Wahrheit vollkommen unentdeckt vor mir lag«. (Sir David Brewster, Memoirs of the Life, Writings and Discoveries of Sir Isaac Newton II S. 407) Den Hinweis auf dieses Motiv verdanke ich Lord Jonathan Sacks (The great partnership S. 272 Fn. 1).

Ein epochaler Text: Jakobs Traum von der Himmelsleiter

In Gen 28,10-22 wird erzählt, wie Jakob auf dem Weg nach Haran auf freiem Feld übernachtet und dort einen Traum hat: er sieht Engel auf einer Leiter auf und niedersteigen, und JHWH verspricht ihm Schutz und reiche Nachkommenschaft. Zum Andenken an den Traum errichtet Jakob ein Steinmal und nennt den Ort Bet-El, »Haus  Gottes.« Wie ist der Text zu verstehen?

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Gefallene Engel II

In seinem Werk über Fragen zum Heptateuch  (also die sieben ersten Bücher der Bibel –  Genesis bis Richter) kommt Augustinus auf Gen 6,1 ff. zu sprechen. Seine Argumentation ist  dabei von einer gewissen Unsicherheit geprägt, allerdings nicht aus theologischen Gründen, sondern wegen dem weit verbreiteten Volksglauben zu diesem Thema. „Gefallene Engel II“ weiterlesen

Augustinus Vision von einem Konzil in Buchform

In seinem Werk Contra Julianum aus dem Jahr 422 formuliert der afrikanische Kirchenvater eine Vision: ein Konzil der bedeutendsten Kirchenväter aller Zeiten, Epochen und Erdteile – und für dessen »Realisierung« sah er nur eine Möglichkeit.  „Augustinus Vision von einem Konzil in Buchform“ weiterlesen