Jörg Frey, Professor für Neutestamentliche Wissenschaft mit Schwerpunkten Antikes Judentum und Hermeneutik an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich hat am 21. Juni diesen Jahres die 10. Gustaf-Dalman-Lecture für die Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald gehalten. Dankenswerterweise wurde der Vortrag hier online gestellt. Ich kann ihn jedem und jeder an diesem Thema Interessierten nur ausdrücklich empfehlen, denn diese Funde haben den wissenschaftlichen Blick auf die Bibel grundsätzlich auf ein neues Niveau gehoben.
Schlagwort: Qumran
Paulus und Qumran
Nach Markus und der Logienquelle Q jetzt ein Beitrag zu Paulus und Qumran. Einer der Schlüsselverse seiner Bibel war für Paulus Hab 2,14b. Durch Markus Tiwald 1 bin ich auf eine verblüffende Parallele zur Auslegung dieser Stelle in Qumran aufmerksam geworden. „Paulus und Qumran“ weiterlesen
Q wie Qumran
Warum Markus nicht in Qumran gefunden wurde, habe ich bereits gezeigt. Hier soll es um eine beeindruckende Parallele zwischen einer Q-Stelle und 4Q521 gehen, Q wie Qumran also.
Bibelauslegung in Qumran III
Wieso »weiß« der Habakuk-Pescher, dass der Prophet eigentlich über die Römer gesprochen hat? Die Antwort gibt die berühmte 7. Spalte der Schriftrolle: „Bibelauslegung in Qumran III“ weiterlesen
Bibelauslegung in Qumran II
Ich hatte gezeigt, dass der Habakuk-Kommentar aus Qumran von den Kittim sprach. Wer ist damit gemeint? Relativ eindeutig sind die Aussagen dazu in der Spalte 6 der Rolle.
Bibelauslegung in Qumran I
1947 wurden durch einen Zufall die ersten Schriftrollen vom Toten Meer entdeckt, ein Fund mit weitreichenden Folgen für die Exegese. In der ersten Höhle von Qumran entdeckte man dabei einen Kommentar zum Propheten Habakuk, in den ich im Folgenden einen kurzen Blick werfen möchte. In der Literatur wird er als 1QpHab bezeichnet, was bedeutet: Fundort ist die 1. Höhle in Qumran, und es handelt sich um einen Pescher zum Buch Habakuk. „Bibelauslegung in Qumran I“ weiterlesen
»Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!«
Dieser Satz aus Dtn 32,43 wird nicht nur von Paulus an prominenter Stelle im Römerbrief zitiert (Röm 15,10). Er ist auch der Titel eines aktuellen Römerbriefkommentares von Klaus Wengst und spielte eine zentrale Rolle bei einem Workshop, den ich letzte Woche mit Frank Crüsemann in Wien erleben durfte. Und: er kommt in der Einheitsübersetzung nicht vor. „»Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!«“ weiterlesen
Die Schriftrollen vom toten Meer
Sie sind wie ein Fenster in die Vergangenheit, das uns in die Werkstatt der Schreiber der biblischen Bücher schauen lässt: gemeint sind die Schriftrollen vom toten Meer (»the dead sea scrolls«). Diese israelische Webseite bietet einen faszinierenden Einblick.
Ohne Punkt und Komma
Was dem modernen Leser häufig nicht bewusst ist: die antiken Texte wurden ohne Satzzeichen überliefert. Das kann – gerade bei längeren Texten – zu einer ganz eigenen Herausforderung werden. Denn es macht sinngemäß einen großen Unterschied, wo ein Übersetzer in einem solchen Satz eine Zäsur setzt. Ich will das an einem außergewöhnlich oft im Neuen Testament zitierten Jesaja-Wort verdeutlichen. „Ohne Punkt und Komma“ weiterlesen