»Eli, Eli, lema sabachthani«

Ich bin gefragt worden, ob dieser Satz in der Einheitsübersetzung eigentlich richtig übersetzt sei? Müsse er nicht richtig »Eli, Eli, lāmā azav’tāni« heißen? Und verändere sich dadurch nicht die Bedeutung in »Mein Gott, mein Gott, warum habe ich dich verlassen?« Die Antwortet lautet: Nein. Zur Begründung muss ich etwas ausholen. „»Eli, Eli, lema sabachthani«“ weiterlesen

Nichtchristliche Quellen über Jesus von Nazaret II

Ein weiterer wichtiger Text in diesem Zusammenhang findet sich in den »Jüdischen Altertümern« des Flavius Josephus (37 – ca. 100 n.d.Z.). Der Text gilt weithin als authentisch. „Nichtchristliche Quellen über Jesus von Nazaret II“ weiterlesen

Nicht christliche Quellen über Jesus von Nazaret I

Ich möchte hier einige nichtchristliche Quellen über das Leben Jesu vorstellen, und beginne hier mit der berühmten Passage aus den Annalen des römischen Historikers Publius Cornelius Tacitus (ca. 55 – 116 n. Chr.). „Nicht christliche Quellen über Jesus von Nazaret I“ weiterlesen

Zur Heilung des Aussätzigen in Mk 1, 39-45

Ein paar Gedanken meinerseits zu diesem Evangelium – schon seine textliche Überlieferung ruft Fragen auf – genauso wie die in meinen Augen problematische Kombination mit der entsprechenden »Lesung« aus Lev 13,1-2.43ac.44ab.45-46 (sic!), wie sie die Leseordnung meiner katholischen Kirche vorsieht. „Zur Heilung des Aussätzigen in Mk 1, 39-45“ weiterlesen

Paulus und Qumran

Nach Markus und der Logienquelle Q jetzt ein Beitrag zu Paulus und Qumran. Einer der Schlüsselverse seiner Bibel war für Paulus Hab 2,14b. Durch Markus Tiwald 1 bin ich auf eine verblüffende Parallele zur Auslegung dieser Stelle in Qumran aufmerksam geworden. „Paulus und Qumran“ weiterlesen

Show 1 footnote

  1. »Hebräer von Hebräern. Paulus auf dem Hintergrund frühjüdischer Argumentation und biblischer Interpretation«, Herders biblische Studien, 2008 S. 240 f.

Ein Mischna-Zitat im Koran

Ein Wort aus dem Koran ist in den letzten Wochen immer wieder zitiert worden: »Wer einen Menschen tötet, der hat die ganze Welt getötet.« Mir ist dabei aufgefallen, dass der Vers nie vollständig zitiert wurde – und dass dieses Wort aus der Mischna stammt, also aus der jüdischen Tradition. „Ein Mischna-Zitat im Koran“ weiterlesen

Hieronymus und Bereschit Rabba zu Lots Töchtern

Eine wirklich seltsame Erzählung der Genesis ist die von Lots Töchtern, die in der Meinung, sie und ihr Vater seien die letzten überlebenden Menschen, Lot betrunken machen, um dann mit ihm den Stammvater der Moabiter und Ammoniter zu zeugen. Das klang schon in der Antike sehr erklärungsbedürftig. „Hieronymus und Bereschit Rabba zu Lots Töchtern“ weiterlesen

Targum Pseudo-Jonatan zu Gen 22,1-19

Ein Text, der mich immer wieder beschäftigt, ist die Erzählung in Gen 22 von Abraham, der seinen Sohn Isaak dann doch nicht opfert. Ich bringe hier die Fassung eines aramäischen Targums, des Targum Pseudo-Jonatan. 1 „Targum Pseudo-Jonatan zu Gen 22,1-19“ weiterlesen

Show 1 footnote

  1. Der hier übersetzte Text macht deutlich, dass »Targum« etwas anderes ist, als eine bloße Übersetzung des hebräischen Bibeltextes ins Aramäische. Hier wird kommentiert und ausgelegt und übersetzt. Zur Datierung: die Zuschreibung dieses Targums an Jonatan b. Uzziel ist historisch nicht haltbar – daher Pseudo-Jonatan. Dieses Targum wurde wohl über einen längeren Zeitraum hin gestaltet und verarbeitet Traditionen, die auch in anderen Targumim überliefert werden. Daher nennt James L. Kugel die Frage nach seiner Datierung »irreführend«. (Traditions of the Bible. A Guide to the Bible as it was at the Start of the Commen Era, S. 944). Günther Stemberger geht davon aus, dass viele Traditionen aus dem Bavli sekundär in Pseudo-Jonatan gelangt sind (und nicht umgekehrt! Einleitung in Talmud und Midrasch8, S. 200). Wie auch immer, das Targum bietet hier auf jeden Fall eine elaborierte antike Auslegungstradition zu einer schwierigen Bibelstelle.