Papst Benedikt zur Übersetzung des Kelchwortes Jesu beim Abendmahl

Alle Themen, mit denen sich dieser Blog beschäftigt – die Übersetzung und Auslegung der Bibel und die damit verbundenen Konsequenzen – finden sich in diesem Brief von Papst Benedikt XVI an den Vorsitzenden der deutschen und österreichischen Bischofskonferenz.

Die Mischpoche Rahabs in Jericho

Über die Eroberung Jerichos und das dabei geschilderte Gemetzel habe ich hier schon geschrieben, ich möchte zu dieser Frage noch einen kleinen Nachschlag liefern. Der hebräische Text weist eine Eigenheit auf, die den Rabbinen zu denken gab – und sie wiederum zu weitreichenden Schlussfolgerungen führte.  „Die Mischpoche Rahabs in Jericho“ weiterlesen

Hieronymus und die Kunst der Übersetzung

Hieronymus wusste um die Komplexität einer guten Übersetzung – und er wurde für seine Übersetzung aus dem Hebräischen heftig angefeindet. Sein Brief an Pammachius: Über die beste Art zu übersetzen ist ein bemerkenswertes Zeugnis der Herausforderungen, vor denen er stand, und ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, »dass es in den heiligen Schriften nicht auf die Worte, sondern auf den Sinn ankommt« (non verba in scripturis consideranda, sed sensumCSEL LIV S. 522). Ich gebe hier einige Ausschnitte wieder, die in der Folge bedeutsam geworden sind. „Hieronymus und die Kunst der Übersetzung“ weiterlesen

Hieronymus zu seiner Psalmenübersetzung

Wie bereits erwähnt, hat Hieronymus den Psalter doppelt übersetzt: einmal nach der Septuaginta, das andere Mal aus dem Hebräischen. Dabei stand er unter einem doppelten Druck: er musste sich gegen innerkirchliche Kritiker verteidigen, die seiner Übersetzung aus dem Hebräischen grundsätzlich ablehnend gegenüber standen – und er wusste um die Unterschiede zwischen dem hebräischen Text und der LXX-Fassung, die christliche Apologeten in der Diskussion mit jüdischen Menschen stark verunsicherten.  „Hieronymus zu seiner Psalmenübersetzung“ weiterlesen

Gleiches gleich übersetzen?

Den alten Auslegern ist aufgefallen, dass ein Gebot der Tora an drei verschiedenen Stellen  vollkommen identisch formuliert ist – und sie zogen daraus weitreichende Schlüsse über seine Bedeutung und die Reichweite seiner Geltung. „Gleiches gleich übersetzen?“ weiterlesen

Augustinus und die »Erbsünde«

Wie wichtig die Frage der Bibelübersetzung ist, kann besonders an einem Begriff deutlich gemacht werden, der für die christliche Theologie bis heute bestimmend geblieben ist: die »Erbsünde«. Vater dieser Vorstellung ist der heilige Augustinus und Pate stand seine Lesart der Bibel.  „Augustinus und die »Erbsünde«“ weiterlesen

Zu Psalm 7-9 in der Einheitsübersetzung

Ein wichtiges Mittel der Psalmenauslegung ist die Beachtung ihrer Anordnung und Stichwortverknüpfung. Wesentliche Komponenten des Psalters gehen verloren, wenn man sie nicht im Blick behält.  „Zu Psalm 7-9 in der Einheitsübersetzung“ weiterlesen

Septuaginta V

Im letzten Posting habe ich gezeigt, dass die LXX aus dem »himmlischen Heer« des hebräischen Textes in Gen 2,1 eine »Ordnung« oder einen »Schmuck« gemacht hat. Ich möchte an einigen weiteren Beispielen aufweisen, wie die Septuaginta den hebräischen Text nicht nur übersetzt, sondern auch glättet, verdeutlicht oder sogar korrigiert. „Septuaginta V“ weiterlesen

Woraus wird der Gerechte leben?

Ich habe diese Frage schon einmal angesprochen – und sie gehört in die Herzmitte der Paulinischen Theologie. Neben Gen 15,6 beruft sich der Apostel vor allem auf Hab 2,4: »Der aus Glauben Gerechte wird leben« (Röm 1,17) Doch ein Blick in die innerbiblische Auslegungsgeschichte zeigt, dass diese Lesart Pauli nicht die einzig mögliche ist. „Woraus wird der Gerechte leben?“ weiterlesen