Ich halte es für ganz wichtig, die eigene Auslegungstradition zu kennen, wenn man sich mit der Heiligen Schrift befasst. In meinem Fall ist das u.a. die Kirchenväter Exegese. Wie weit trägt die „goldene Kette“ der Überlieferung? „Aus der Catena aurea: Kommentar zu Lukas 16,19-31“ weiterlesen
Septuaginta III
In meiner AT Vorlesung bespreche ich die Auslegung von Psalm 57,4 durch Augustinus. Eine Teilnehmerin schlägt in der EÜ nach, und findet den Vers nicht. Er steht nicht dort. Ich bin verwirrt – aber hier die Erklärung. „Septuaginta III“ weiterlesen
Die Einheitsübersetzung und die Männer
Mir ist aufgefallen, dass die Einheitsübersetzung (EÜ) auf eine etwas eigenartige Weise mit der Übersetzung des Ausdrucks Mann/männlich umgeht. Ein paar Beispiele: „Die Einheitsübersetzung und die Männer“ weiterlesen
Septuaginta II
Wie ist die Qualität der Septuaginta Übersetzung zu bewerten? Ist sie dem hebräischen Text gleichrangig – oder ist im Zweifelsfall die Ursprache heranzuziehen? Zu dieser Frage gab es in der Alten Kirche zwei unterschiedliche Antworten. „Septuaginta II“ weiterlesen
Die Septuaginta I
Die entscheidende Frage für jede Beschäftigung mit der Bibel ist die der Übersetzung. Dass wir die Bibel in (verschiedenen) Übersetzungen lesen können, verdanken wir dem griechisch sprechenden Judentum in der Diaspora. Doch dieses Projekt war nicht unumstritten. „Die Septuaginta I“ weiterlesen
Abraham und Isaak III
Wir sind es gewohnt, Isaak als Kind zu sehen, dass seinem Vater auf dem Berg Morija mehr oder weniger hilflos ausgeliefert war. Aber die traditionelle Auslegung kennt eine ganz andere Auskunft: „Abraham und Isaak III“ weiterlesen
Abraham und Isaak II
Ein charakteristischer Zug der Erzählung ist der Wechsel des Gottesnamens, der in der Einheitsübersetzung so nicht deutlich wird. „Abraham und Isaak II“ weiterlesen
Abraham und Isaak I
Noch ein herausfordernder Abschnitt aus dem ersten Testament: Abraham will seinen Sohn Isaak opfern (Gen 22). In einer Kurzserie will ich einige Beobachtungen zum Text und daraus folgende Deutungen vorstellen. „Abraham und Isaak I“ weiterlesen
„Ihr habt den Teufel zum Vater“
Joh 8,44 ist einer der problematischsten Verse des vierten Evangeliums und wurde/wird von Antisemiten aller Zeiten und Orte immer wieder gerne zitiert. Wie aber ist der Satz nun zu verstehen? Ein Blick auf seinen Kontext und die Auslegungsgeschichte helfen weiter.
Papst Gregor der Große zur Auslegung der Heiligen Schrift
Sicut enim ex uno auro alii muren[ul]as, alii anulos, alii dextralia ad ornamentum faciunt. Ita ex una scripturae sacrae scientia expositores quique per innumeros intellectus quasi varia ornamenta componunt, quae tamen omnia ad decorem caelestis sponsae proficiunt.
Wie nämlich aus einem Stück Gold die einen Halskettchen, die anderen (Siegel)Ringe, wieder andere Armbänder zum Schmuck machen – so stellen die Ausleger aus ein und derselben Kenntnis der Heiligen Schrift, jeder aber wegen der unzähligen Bedeutungen, gleichsam verschiedene Schmuckstücke her, die gleichwohl alle zum Schmuck der himmlischen Braut dienen (Übersetzung OA).
(Papst Gregor der Große († 604 n. Chr.) an den Armenischen Metropoliten Domitianus
Registrum, III 62 in: MonumentaGermaniae Historica, Epistolae Band I, S. 223)