Den alten Auslegern ist aufgefallen, dass ein Gebot der Tora an drei verschiedenen Stellen vollkommen identisch formuliert ist – und sie zogen daraus weitreichende Schlüsse über seine Bedeutung und die Reichweite seiner Geltung. „Gleiches gleich übersetzen?“ weiterlesen
John Henry Kardinal Newman über Schrift und Inspiration
1884 veröffentlichte Newman einen Essay über »Die Inspiration in ihrer Beziehung zur Offenbarung«. Sein Ansatz trug ihm harsche Kritik von rechts und links ein. Während der große protestantische Dogmengeschichtler Adolf von Harnack urteilte, dass Newman (und vor ihm Möhler) » vergeblich versucht hatten, den katholischen Begriff der Tradition mit der Geschichte und der Kritik zu versöhnen« (DG III, 731f.), attackierten traditionalistische Katholiken den Kardinal, er habe durch seine Ausführungen den Boden der Orthodoxie verlassen. Irgendetwas muss Neman also richtig gemacht haben. Ich gebe hier einige Gedanken aus dem Essay in meiner Übersetzung wieder. Eine deutsche Fassung ist nur noch gebraucht erhältlich. „John Henry Kardinal Newman über Schrift und Inspiration“ weiterlesen
Der Gottesnamen in der Liturgie
In der Osternacht ist es mir wieder aufgefallen: in der vorgeschriebenen Lesung aus Ex 14 (die Rettung Israels am Schilfmeer) wird im katholischen Lektionar, das der Einheitsübersetzung folgt, in Vers 25 das Tetragrammaton (gr.: der »aus Vier Buchstaben geschriebene« Gottesnamen JHWH) ausgeschrieben. Ich finde das in mehrfacher Hinsicht ärgerlich. „Der Gottesnamen in der Liturgie“ weiterlesen
Der Johannesprolog – ein jüdischer Midrasch?
Biblische Hyperlinks
Ich habe einmal einen Vortrag gehalten, in dem ich behauptet habe, dass die Bibel das Internet erfunden hat – und zwar schon vor mehr zweitausend Jahren. Natürlich war das ironisch gemeint, aber die Sache hat einen wahren Kern. „Biblische Hyperlinks“ weiterlesen
Augustinus und die »Erbsünde«
Wie wichtig die Frage der Bibelübersetzung ist, kann besonders an einem Begriff deutlich gemacht werden, der für die christliche Theologie bis heute bestimmend geblieben ist: die »Erbsünde«. Vater dieser Vorstellung ist der heilige Augustinus und Pate stand seine Lesart der Bibel. „Augustinus und die »Erbsünde«“ weiterlesen
Zu Psalm 7-9 in der Einheitsübersetzung
Ein wichtiges Mittel der Psalmenauslegung ist die Beachtung ihrer Anordnung und Stichwortverknüpfung. Wesentliche Komponenten des Psalters gehen verloren, wenn man sie nicht im Blick behält. „Zu Psalm 7-9 in der Einheitsübersetzung“ weiterlesen
Abschied vom »Urtext«
Jahrzehntelang war mir die Vorstellung geläufig, dass hinter einer gängigen Bibelausgabe ein Urtext stehen müsse, der, in hebräischer, aramäischer oder griechischer Sprache verfasst die Grundlage aller Auslegung sei. „Abschied vom »Urtext«“ weiterlesen
Thomas von Aquin über Auslegung und Sinn der Heiligen Schrift
Durch John Henry Kardinal Newman bin ich auf diese Aussage des Heiligen Thomas gestoßen, die gut zu dem passt, was schon Papst Gregor der Große zu diesem Thema zu sagen hatte. „Thomas von Aquin über Auslegung und Sinn der Heiligen Schrift“ weiterlesen
»Paradise lost« und die Auslegung der Bibel
John Milton propagierte in seinem Klassiker »Paradise lost« eine Bibelauslegung frei von menschlicher Tradition. Was ist von diesem Ansatz zu halten? „»Paradise lost« und die Auslegung der Bibel“ weiterlesen