Immer wieder finden sich im neuen Testament Schrift-Zitate, die sich (mit wenigen Ausnahmen) auf die Texte beziehen, die Christen heute als Altes Testament bezeichnen. Dabei differenzieren die griechischsprachigen Schreiber des NT sorgfältig zwischen Aussagen im Singular („die Schrift“) und Aussagen im Plural („die Schriften“) – was in einigen deutschsprachigen Übersetzungen unterschlagen wird. Nach einer Analyse der relevanten Stellen werde ich die theologische Bedeutung dieser Differenzierung untersuchen.
Schlagwort: Rudolf Schnackenburg
Noli me tangere
Gängigerweise hört man das lateinische ‚noli me tangere‚ mit, wenn es um die Übersetzung von Joh 20,17 geht. Luther 2017 übersetzt: ‚Rühr mich nicht an!‘, während die revidierte Einheitsübersetzung hat: ‚Halte mich nicht fest.‘ Was stimmt denn jetzt? „Noli me tangere“ weiterlesen
Kann die Schrift aufgehoben werden?
Im Joh 10 wehrt sich Jesus beim Chanukka-Fest in Jerusalem gegen den Vorwurf von anderen jüdischen Tempelbesuchern, er begehe eine Gotteslästerung (gr. blasphēmía), wenn er von sich selbst als „Sohn Gottes“ rede. Zu seiner Verteidigung beruft er sich auf die Schrift. „Kann die Schrift aufgehoben werden?“ weiterlesen