Ein Nachschlag: 2 Tim 2,13 zitiert ein altchristliches Bekenntnis »Sind wir untreu (apistũmen), so bleibt er doch treu (pistòs)« (Ü: Luther 1984) Vor diesem Hintergrund und im Hinblick auf Röm 3,3 möchte ich mir gerne die Szene mit dem ungläubigen Thomas im Johannesevangelium ansehen. Dort heißt es: »Jesus spricht zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, hast du vertraut (pepísteukas). Selig, die nicht sehen und die (doch) vertrauen (pisteúsantes).“« (Joh 20,28 MÜ)
Und auch die deutliche Parallelstelle im ersten Petrusbrief (1 Petr 1,8) spricht meiner Meinung nach vom Vertrauen derer, deren Treue sich in den Prüfungen bewährt hat (V 7).
Nachtrag: Joachim Gnilka schreibt über die bemerkenswerte Formulierung pístis theũ in Mk 11,22, die er mit »Gottesglauben« übersetzt: »Der Glaube ist aufgefasst als zu Gott gewendetes Vertrauen«1. BiGS übersetzt den Ausdruck mit: »Vertrauen in Gott!«
Rudolf Pesch meint zu dieser singulären Formulierung, dass es »nicht um den wahren Bekehrungs-, sondern den unbedingten Vertrauensglauben geht«2.
Grimms Wörterbuch führt zum Glauben aus: »als übersetzung von gr. πίστις3, lat. fides sowohl in der got. bibel wie in den ältesten geistlichen denkmälern des westgerm. für den spezifisch christlichen begriff; bis zu Luther hin tritt auch treue vereinzelt in gleicher anwendung auf.«
Die Germanen also …