»Blut ist ein ganz besondrer Saft« I

sagt Mephistopheles im ersten Teil des Faust. Hinter seiner Einschätzung steht natürlich wieder ein von der Bibel geprägtes Weltbild, und dort ist das Blut wirklich etwas ganz besonderes. „»Blut ist ein ganz besondrer Saft« I“ weiterlesen

»Der Herr sei mit euch«

Kaum ein Gruß der katholischen Liturgie ist gleichzeitig so vertraut und so unverständlich, wie »Der Herr sei mit Euch« und die Antwort »Und mit deinem Geiste«. Ich versuche, ein wenig Licht in diese Sache zu bringen.  „»Der Herr sei mit euch«“ weiterlesen

Treue oder Glauben II

Ich habe mir jetzt einmal zentrale paulinische Aussagen zu diesem Thema angesehen. Was auf den ersten Blick wie eine grammatikalische Spitzfindigkeit wirkt, hat es theologisch in sich. „Treue oder Glauben II“ weiterlesen

»Es ist ein Ros entsprungen«

Passend zur Weihnachtszeit diese Beobachtungen zu einem Weihnachtslied, das ich seit meinen Kindertagen liebe. Exegetisch gesehen versammelt es alle Aspekte der Auslegung, die mir in diesem Blog wichtig sind. „»Es ist ein Ros entsprungen«“ weiterlesen

Wann beginnt menschliches Leben?

Dass die Auslegung uralter Texte mitten in die Fragen der Gegenwart führt, ist die Grundannahme dieses Blogs – sehr oft bin ich selbst überrascht von den Verästelungen, die es da zu entdecken gibt. Ein prägnantes Beispiel gibt heute wieder einmal die Übersetzung der Hebräischen Bibel ins Griechische. „Wann beginnt menschliches Leben?“ weiterlesen

In wieviel Tagen hat Gott die Welt erschaffen?

Keine Angst, das wird kein fundamentalistischer Schöpfung vs. Evolutions Beitrag, sondern ein kurzer Blick in die Auslegungsgeschichte von Gen 2,2.

„In wieviel Tagen hat Gott die Welt erschaffen?“ weiterlesen

Der unsterbliche Henoch

Eine sehr bemerkenswerte Gestalt aus der Tora ist Henoch, der in der traditionellen Bibelauslegung ein ungeahntes Nachleben erreichte. Dabei kann man sein kurzes Auftauchen in der Genesis mit James L. Kugel durchaus als »Cameo-Auftritt« bezeichnen – aber dessen Folgen reichen bis weit in das Neue Testament und tief in die christliche Theologie hinein.

„Der unsterbliche Henoch“ weiterlesen

Ohne Punkt und Komma

Was dem modernen Leser häufig nicht bewusst ist: die antiken Texte wurden ohne Satzzeichen überliefert. Das kann – gerade bei längeren Texten – zu einer ganz eigenen Herausforderung werden. Denn es macht sinngemäß einen großen Unterschied, wo ein Übersetzer in einem solchen Satz eine Zäsur setzt. Ich will das an einem außergewöhnlich oft im Neuen Testament zitierten Jesaja-Wort verdeutlichen. „Ohne Punkt und Komma“ weiterlesen

Götter, Engel oder Söhne Israels?

Ein spannender Text, was seine Übersetzung und Auslegung angeht, ist Dtn 32,8. Hier spielt es alle Stückerln, wie man in Wien sagen würde. Je nachdem welche Textzeugen man befragt, kommt man zu ganz unterschiedlichen Aussagen. In der Einheitsübersetzung lautet der Vers aus dem Lied des Mose: »Als der Höchste (den Göttern) die Völker übergab, / als er die Menschen aufteilte, / legte er die Gebiete der Völker / nach der Zahl der Götter fest«. „Götter, Engel oder Söhne Israels?“ weiterlesen